Auch Sabine und Alfred Schrüfer nutzen in ihrer Imkerei die Bienenmassen beim Abernten des letzten Honigs im Juli/August zur Bildung von gesunden und starken Jungvölkern. Sie verwenden dazu einfach Papierkörbe aus Drahtgitter.
Drahtgitter-Papierkörbe gibt¹s im Handel in drei Größen 10/12/19 Liter. Als Deckel eignen sich Blumen Untersetzer aus Kunststoff aus dem Gartencenter. Damit sich die Bienen festhalten können, klebt man auf die Unterseite dünnes Sperrholz, Nadelfilz oder am besten Kork. Zuletzt werden noch ein Haken, eine Öse oder eine Bohrung zum Befestigen des Königinnenkäfigs angebracht.
Die leicht mit Wasser besprühten Bienenwerden in einen Hobbock gekehrt bzw. von Bienenfluchten abgestaucht und mit einer Federoder Digitalwaage gewogen. Je nach Korbgröße schüttet man 1,5/2,0/3,5 kg in die Papierkörbe. Sollte der Käfig mit der Königin nicht zuvor an der Unterseite des Deckels befestigt worden sein, kann man diesen mit Draht auch außen am Gitter des Korbes anhängen.
Für den Transport werden Metallklammern oder einfach nur Klebeband angebracht. Sehr wichtig ist die Einlagerung für zwei bis drei Tage im kalten Keller oder der Garage bei völliger Dunkelheit! So erreicht man einen engen Zusammenhalt der neu gebildeten Einheiten.
Zum Einlogieren in die Beute lässt sich die Bienentraube von außen mit Wasser besprühen, bequem herausheben und auf die Rähmchen legen. Die Bienen marschieren dann von selbst hinein. Selbstverständlich geht es schneller, wenn man die Traube einschlägt. Der Königinnenkäfig wird mit freigegebenem Ausfresskanal zwischen zwei Waben gehängt. Bei Einbruch der Dunkelheit erhalten die Schwarme ihre erste größere Futterration (Zuckerwasser im Verhältnis 1:1). So wird weiter gefüttert, bis die besetzten Mittelwände gut ausgebaut sind.
Wir verwenden diese Papierkörbe bereits einige Jahre. Gegenüber anderen Kunstschwarmkisten zeigen sie einen sehr geringen Totenfall, was wir der besonders großzügigen Belüftung zuschreiben — vorausgesetzt, es werden keine Bienenbärte mit Altbienen von der Flugfront verwendet.
Die Bienen werden entweder als Traube oder nach dem Einsetzen in die Beute und vor der Verdeckelung der ersten Brut entmilbt. Mitte/Ende September wird die Menge der letzten Fütterung bestimmt. Eine Restentmilbung wegen eventueller Reinvasion erfolgt im Dezember. Da die Varroabelastung in manchen Jahren aufgrund unzureichender Restentmilbung im Winter, der Reinvasion im Herbst etc. oft sehr hoch ist, sind es hauptsächlich unsere Jungvölker, welche nach der Auswinterung am stärksten sind.
Sabine und Alfred Schrüfer, Teichstraße 10, DE 91286 Obertrubach. familie.schruefer@gmx.de